Seo Watchblog - Suchmaschinenoptimierung einfach erklärt

Suche 3.0 / Google und Twitter

Veröffentlicht am 7. April 2009 in Analyse, News

Das Gerücht schlug letzte Woche ein wie eine Bombe: Google überlegt Twitter zu übernehmen. Dass Twitter noch kein Finanzierungsmodell gefunden hat, kann Google herzlich egal sein. Warum undwarum dieser Kauf Sinn machen will ich hier untersuchen.

Die meisten Meinungen, die ich bisher gelesen habe, gehen darauf ein, dass Google an den Nutzerdaten interessiert sei, um ihr Wissen um die Nutzer noch weiter auszubauen und so ihre Werbung noch besser abstimmen zu können. Sicherlich kein geringes Interesse, aber ich halte eine andere Möglichkeit, die sich durch den Kauf von Twitter für Google ergeben könnte, für interessanter. Andreas denkt auch in diese Richtung, wenn er fragt, “Was passiert, wenn Google Twitter kauft?

Goggle hat 2005 das Linkattribut “nofollow” eingeführt, um ihren index sauber halten zu können und Webmastern dennoch die Möglichkeit zu geben Links zu verkaufen und Links zu setzen, die eben nicht für die Suchmaschine bestimmt sind. Inwiefern das angestrebte Ziel erreicht wurde, soll hier nicht diskutiertwerden. Viele großePortale nutzen für alle ausgehenden Links nofollow, um Spam zu veringern. Zu nennen seien hier vielleicht Digg und Mr Wong. Der Nutzen für die Betreiber liegt auf der Hand, aber Google fehlen dadurch viele Links zur Bewertung der Seiten in ihrem Index. Ein Startseitenlink auf Digg wäre sicherlich für Google wichtig, spiegelt diese Listung doch die Meinung vieler Nutzer wieder, auch wenn diese Listung auch mit nofollow sehr manipulationsanfällig ist. Twitter setzt auch konsequent auf nofollow. Doch auf Twitter wird all das verlinkt, was früher vielleicht noch auf Linklisten, in Webkatalogen und auf Blogs erscheinen ist. Ich mag nicht beurteilen wie groß die Auswirkungen für Google sind, aber unerheblich werden sie nichts ein.

Auf Twitter werden vielleicht noch keine Trends gesetzt, aber erkannt werden sie dort sicher am schnellsten. Google braucht diese Trends, denn ihre Serps bestehen nicht nur aus dauerhaften Ergebnissen und lange im index vorhandenen Seiten. Google lebt zwar sicherlich nicht nur von Aktualität, aber eben auch.  Twitter ist aktuell und die Twittersuche ist da Google enorm überlegen.

Nun bräuchte Google sicherlich diese Suche nicht besitzen, sie auszulesen und so gewinnbringend einzusetzen, sollte auch von außen kein Problem sein. Aber nofollow und die Konsequenz der Algorithmen von Google verhindern das. Die Auswirkungen wären aber zu groß, würde Google das Linkattribut nofollow wieder streichen. Den eigenen Dienst Twitter aber in die Suche zu integrieren, würde allerdings dem momentanen Algorithmus nicht widersprechen.

Das Search Jornal hat sich sogar schon Gedanken gemacht, wie eine Integration in die Googlesuche aussehen würde: How to Combine Google Search with Twitter Search.

4 Kommentare
  • Eugen (Webseite) am 7.04.2009 um 13:36 Uhr (#)

    Eigentlich eine kleine Meldung, die aber zeigt, wie schnell sich die SEO-Welt ralativiert, wenn ein Großer einen Handschlag tut.

  • Enno (Webseite) am 7.04.2009 um 19:43 Uhr (#)

    Dein Argument ist leider überhaupt nicht haltbar. Google kann Twitter doch so crawlen wie jede andere Seite auch. Und es kann die Links doch verfolgen, auch wenn sie mit nofollow deklariert sind. Nofollow heißt doch für den Bot, dass er den Link nicht verfolgen soll. Soll, wohlgemerkt. Für die Erstellung des Indexes, wäre es doch für Google ein leichtes, den Links in Twitter sehr wohl zu folgen und auch die Redirects der short-urls aufzulösen. Technisch sollte das eine wirklich leichte Übung sein.

    Um also an die Verlinkungen heranzukommen und den Twitter-Stream auzuwerten, bedarf es keines Kaufs von Twitter. Und damit wäre dein zentrales Argument gefallen.

    Die Gründe von Google müssen also eher woanders liegen. Nutzerdaten, Nutzerverhalten, Monetarisierung, oder einfach nur Vormachtsstellung in allen Segmenten.

  • Raphael (Webseite) am 7.04.2009 um 20:09 Uhr (#)

    Ich weiß nicht, welches Ausmaß ein solches Crawlen von Außen annehmen würde, verdammt teuer wäre sicherlich. Und vor allem wäre Google in diesem wichtigen Bereich abhängig von Twitter. Sperrt Twitter den Googlebot aus, ist`s Essig mit dem Crawlen. Denn Twitter braucht Google nicht.

  • Kauft Apple Twitter? :: iTicker.eu (Webseite) am 6.05.2009 um 14:33 Uhr (#)

    […] zu Google, da die daraus einen direkten Nutzen ziehen könnten, wie ich schon im Artikel Suche 3.0 beschrieben […]