Seo Watchblog - Suchmaschinenoptimierung einfach erklärt

Wenn man sich in der Szene umschaut, dann wird eigentlich nur von Erfolgen berichtet. Oder von den Fehlern, die andere begehen und begangen haben. Das ist keine konkrete Kritik an der SEO-Szene, sondern wohl dem allgemeinen Trend geschuldet, sein Leben wie ein Vorstellungsgespräch aufzuziehen. Daran ist auch nichts grundlegend falsches, jedoch ist es seit jeher so, dass man aus den eigenen Fehlern entschieden mehr lernt, als aus denen anderer. Ich will all den SEObloggern da draußen überhaupt nicht die Reflexion absprechen, die gehört zum Erfolg entschieden mit dazu.

Aber wenn ich mich in den Blogs so umschaue, findet sich davon nichts wieder. Alles blauer Sonnenschein – so blau dass man schon eine Sonnenbrille braucht um die meisten Blogs zu lesen. Und so entsteht ein Umfeld der Häme, der Schadenfreude und des Neids, dass immer wieder beklagt wird, aber Hausgemacht erscheint.

Warum nicht auch Mal darüber bloggen, dass man ein Projekt grandios in den Sand, oder die Sandbox, gesetzt hat. Mal darüber schreiben, mit welchem Key man sich verschätzt hat, lange Abende der Optimierung verschwendet hat, nur um zu merken, dass die Klickraten, der Klickpreis oder was auch immer doch nicht so toll waren? Warum nicht an den eigenen Fehler die Leser beteiligen und lernen lassen?

SEO ist Networking liest man an jeder Ecke, aber das muss doch nicht bedeuten, dass man nur die Sahneseite hin und her drehen muss. Schatten wirft jeder Gegenstand im Licht.

Ich habe beispielsweise diesen Blog hier gnadenlos überschätzt. Nachdem ich die ganzen Gossipartikel entfernt habe, ist der Seo Watchblog nur noch ein Schatten seiner selbst. Die Besucherzahlen sind eingebrochen und so nackt betrachtet ist der Seo Watchblog ein Skelett, das seinen Namen kaum verdient. Sicherlich wird sich das in den nächsten Wochen und Monaten teilweise erholen, die Rankings werden sich verbessern, da Google auch irgendwann die thematische Veränderung akzeptieren und umsetzen wird. Aber der Fehler liegt nicht im Traffic, sondern darin, dass ich gedacht habe, mit solch einem Blog Geld verdienen zu können:

Die Klickraten und Preise sind noch geringer als bei den Billiganzeigen der Gossipartikel und zu Gossip Traffic zu ziehen, ist eine der leichtesten Übungen. Da muss man nicht mal SEO für sein, das geht auch mit nem Bloggeraccount.

Um Mal Zahlen des Scheiterns zu nennen: Der Seo Watchblog hat mir seit dem 16. Februar, dem Tag als ich die Gossipartikel entfernt habe, sage und schreibe 52 Cent eingebracht. Bei einer Klickrate von 0,14 Prozent und einem eCPM von 0,15. Das ist tragisch, wird allerdings erst zur Tragödie, wenn es in den nächsten Wochen und Monaten so bleibt.

Und damit komme ich zu einem Punkt, der mir mehr am Herzen liegt, als den belehrenden Zeigefinger auszustrecken: weitermachen mit dem was einem Spaß macht, ist eine Tugend, die wichtiger einzuschätzen ist, als alle SEO-Tricks. Natürlich nicht stur mit den Scheuklappen der eigenen Überzeugung.

Ich bin gewillt aus diesem Blog, in den ich so viel Arbeit gesteckt habe und der mir so viel Spaß gebracht hat, ein profitablen Blog zu machen. Ich denke auch, dass das zu schaffen ist. Es ist fast wie ein Neubeginn, denn Besucherzahlen von eta 100 am Tag sind auch mit einem neuen Blog schnell erreicht und mehr schlagen hier gerade nicht auf. Davon schickt Google nicht mal ein Drittel, da performen liegengelassene und nie fertiggestellte Projekte mit ein paar Links besser.

Ich werde hier weiterhin den Fokus auf SEO setzen, aber wie ihr die letzten Tage schon gemerkt habt, zudem auch mehr Webmasterthemen, Ressourcen und Themennahes behandeln. Ich habe weiterhin keine Lust nur in zwei Absätzen die neuesten Neuigkeiten rauszuhauen, um ab und an der erste zu sein, auch wenn ich weiß, wie viel Traffic das bringen kann. Aber es ist einfach nicht meine Art und lieber akzeptiere ich, dass mit meinen Interessen im Netz eben kein Geld zu machen ist, als dass ich mich um 180 Grad drehe und mir selbst davon laufe.

Ich habe Gossipprojekte und mit mehr Zeit würde ich auch Newsprojekte starten. Ich meine nicht, das da irgendwas dran ist. Die Projekte werfen auch Geld ab, meint nicht, mein Gedeih und Verderb hänge an diesem Blog.

Aber es geht mir eben auch darum, die Idee, hinter der ich immer noch stehe, einen Dialog zwischen SEO’s und Webmastern, einen Austausch derer mit Wissen und derer, die gerne lernen, weiterzuführen und dabei die Hoffnung nicht aufzugeben, dass das irgendwie doch die Basis des Internets ist.

Wem das zu polemisch geworden ist, der hat sicher recht, etwas mehr Realismus, einzufordern, aber genau das muss ab und an durchbrochen werden, um wieder zu schauen, wo man steht.